Die US-Märkte beendeten die Woche ebenfalls im Plus, doch enttäuschende Zahlen des Social-Media-Unternehmens Snap sowie ein starker Rückgang des PMI für den Dienstleistungssektor im Juli sorgten dafür, dass die Aktien dort die Woche mit einem Rückschlag beendeten. Diese späte Talfahrt dürfte sich heute Morgen in einer leicht niedrigeren europäischen Eröffnung niederschlagen. Diese späte Freitagsschwäche scheint die Befürchtung zu verstärken, dass es sich um eine Vorwarnung vor ähnlichen Enttäuschungen handeln könnte, wenn wir auf die Zahlen von Google, dem Eigentümer von Alphabet, und Facebook, dem Eigentümer von Meta Platforms, blicken, die im Laufe dieser Woche veröffentlicht werden, angefangen mit Alphabet morgen. Nicht zu vernachlässigen ist auch der jüngste Zinsentscheid der US-Notenbank, die am Mittwoch die Zinsen um weitere 75 Basispunkte anheben dürfte, nachdem sie bereits im Juni 75 Basispunkte erhöht hatte. Eine der bemerkenswerten Folgen der jüngsten Verschlechterung der US-Wirtschaftsdaten sowie der europäischen Wirtschaftsdaten im weiteren Sinne ist, dass die Anleihemärkte offenbar die Möglichkeit einpreisen, dass diese Verlangsamung der Wirtschaftszahlen die Zentralbanken dazu veranlassen könnte, das Tempo ihrer Zinserhöhungszusagen in den kommenden Monaten zu verlangsamen. Die Anleiherenditen sind auf breiter Front stark gefallen, sowohl die kurz- als auch die langfristigen Zinssätze sind deutlich gesunken. Diese Rückgänge kamen zustande, obwohl die Europäische Zentralbank in der vergangenen Woche ihren Leitzins um 50 Basispunkte anhob - ein Schritt, der unerwartet kam, da der Konsens eine Anhebung um 25 Basispunkte vorsah. Der Rückgang der Renditen könnte auch ein Zeichen für eine andere Kraft sein, die im Spiel ist, nämlich dass die Anleihemärkte jetzt einpreisen, dass die Maßnahmen der Zentralbanken zu einer gewissen Nachfragezerstörung und damit zu einer Rezession in den kommenden Monaten führen.