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Keine Anzeichen für nachlassenden Inflationsdruck

Nach einer weiteren Inflationsüberraschung in den USA am Freitag, als der Kerninflationsindex für Mai den zweiten Monat in Folge um 0,6 % gegenüber dem Vormonat anstieg, sind die Anleiherenditen und der USD weiter gestiegen und die Aktienkurse im Übernachthandel gesunken. Die Inflationssorgen wurden am Freitag durch einen starken Anstieg der Inflationserwartungen der US-Haushalte für die nächsten 5-10 Jahre von 3,0% auf 3,3% verstärkt. Dies ist der höchste Stand seit 14 Jahren und deutet eindeutig auf die Gefahr hin, dass die Inflationserwartungen an Boden verlieren. Wir sehen keine Anzeichen für nachlassenden Inflationsdruck in den USA und im Euro-Raum.

Inhalt

  • Französiche Wahlen

  • Anleihen

  • FX

  • Was den Markt diese Woche bewegt

Französiche Wahlen

Die ersten Umfragen der ersten Runde der französischen Parlamentswahlen zeigen, dass eine absolute Mehrheit für Macrons Partei und seine Verbündeten noch nicht sicher ist. Mit prognostizierten 275 bis 310 Sitzen werden sie wahrscheinlich die größte Fraktion im Parlament bleiben, könnten aber die 289-Mehrheitsschwelle noch verfehlen. Das rot-grüne Bündnis NUPES von Jean-Luc Mélenchon hat mit voraussichtlich 180 bis 210 Sitzen ein starkes Ergebnis erzielt, könnte aber in der Stichwahl nächste Woche einige gemäßigte Wähler verlieren, die vor den radikalen Ideen wie einer massiven öffentlichen Investitionsoffensive, Steuererhöhungen für Wohlhabende und Unternehmen und der Senkung des Rentenalters auf 60 Jahre zurückschrecken. Sollten Macron und seine Verbündeten ihre absolute Mehrheit verlieren, wird es für Macron schwieriger werden, seine ehrgeizigen Reformen des Renten-, Bildungs- und Gesundheitssystems umzusetzen.

Anleihen

Die Bewegung der EUR-Kurve nach unten, die die EZB am Donnerstag ausgelöst hatte, setzte sich am Freitagmorgen fort und wurde durch den überraschend hohen US-Verbraucherpreisindex noch beschleunigt. Die Marktteilnehmer fragen sich, ob der Höhepunkt der Inflation im Euroraum hinter uns liegt. Die 10-jährige deutsche Bundesanleihe stieg zum ersten Mal seit 2014 über 1,50 %, während sich der Abstand zwischen italienischen und deutschen Renditen im 10-jährigen Bereich um 8 Basispunkte, im 2-jährigen Bereich jedoch um fast 15 Basispunkte vergrößerte.

FX

EUR/USD fiel am Freitag unter die Marke von 1,06 und wird nun nahe der Marke von 1,05 gehandelt, nachdem die CPI-Inflation in den USA erneut positiv überrascht hatte. Auch die Ausweitung der Spreads europäischer Staatsanleihen belastet EUR/USD.

Was den Markt diese Woche bewegt

Alle Augen werden auf die Fed-Sitzung am Mittwoch gerichtet sein. Am Freitag wurde erneut hohe US-Inflationsdaten veröffentlicht, die eine mögliche Anhebung um 75 Basispunkte wieder in den Mittelpunkt rücken. Wir erwarten eine Anhebung um 50 Basispunkte mit Signalen für mindestens eine weitere Anhebung um 50 Basispunkte im Juli. Nichtsdestotrotz ist eine Anhebung um 75 Basispunkte am Mittwoch nicht auszuschließen. Die Märkte rechnen mit einer geringen Wahrscheinlichkeit, dass es dazu kommen könnte. 

 

Die Aufmerksamkeit wird auch auf die Bank of England gerichtet sein. Wir erwarten hier einer Anhebung um 25 Basispunkte. Auch werden die Sitzungen der Zentralbanken in der Schweiz und in Japan mit Interesse verfolgt. 

Die bevorstehenden Wahlen in Frankreich und die weitere Ausweitung der Unterschiede zwischen den deutschen und italienischen Renditen werden diese Woche ebenfalls im Focus stehen. An der Datenfront stehen die US-Einzelhandelsumsätze (Mittwoch), der deutsche ZEW (Dienstag), die chinesische Industrieproduktion und die Einzelhandelsumsätze (Mittwoch) und in Skandinavien der schwedische Verbraucherpreisindex (Dienstag) an.

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Keine Anzeichen für nachlassenden Inflationsdruck

Nach einer weiteren Inflationsüberraschung in den USA am Freitag, als der Kerninflationsindex für Mai den zweiten Monat in Folge um 0,6 % gegenüber dem Vormonat anstieg, sind die Anleiherenditen und der USD weiter gestiegen und die Aktienkurse im Übernachthandel gesunken. Die Inflationssorgen wurden am Freitag durch einen starken Anstieg der Inflationserwartungen der US-Haushalte für die nächsten 5-10 Jahre von 3,0% auf 3,3% verstärkt. Dies ist der höchste Stand seit 14 Jahren und deutet eindeutig auf die Gefahr hin, dass die Inflationserwartungen an Boden verlieren. Wir sehen keine Anzeichen für nachlassenden Inflationsdruck in den USA und im Euro-Raum.

inside-alternavest.article.writtenBy Massimo Di Santo.
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